Ton hat von jeher in unserer Familien- und Unternehmensgeschichte die entscheidende Rolle gespielt. Von der Gründung durch Stephan Laumans im Jahr 1896 bis heute haben viele Generationen das Premium Dachziegel Unternehmen Laumans zu seiner heutigen Bedeutung als Dachziegel Hersteller gebracht.
Thomas Piper von der Piper-Gruppe (Führender Anbieter für Wand- und Dachkeramik in Skandinavien www.randerstegl.dk) und Gerald Laumans leiten mehr als 125 Jahre nach der Firmengründung erfolgreich die Geschicke des Unternehmens.
Unsere Videoreihe zur Geschichte der Dachziegelwerke Laumans bietet jede Menge Insider-Wissen zur Entstehungsgeschichte und der Familie von Laumans, sowie Informationen zu der damaligen Zeit. Entdeckt auf unserem YouTube-Kanal noch reichlich weitere interessante Videos rund um Laumans.
DIE GRÜNDUNG
Das Unternehmen Laumans wurde 1896 in Brüggen am Niederrhein gegründet. Moderator Dieter Könnes macht sich vor Ort auf Spurensuche und erhält von Historikerin Dr. Germes-Dohmen interessante und spannende Einblicke in die Anfangszeit des Dachziegel-Herstellers – und erfährt dabei auch, dass die damaligen Ursprünge bis in die Niederlande reichen.
DIE ERSTEN DACHZIEGEL
Laumans stellte bereits im Jahr 1896 in Brüggen am Niederrhein die ersten Dachziegel her. Historikerin Dr. Germes-Dohmen erklärt alles zum ersten Ziegelmodell “Doppelmuldenfalzziegel” – und warum gerade auch heute noch das Denkmal Brüggener Mühle wichtig für die Dachziegeltradition des Ortes ist.
BEDEUTUNG DER STIEGSTRASSE
Die Ziegelwerke Laumans sind seit Anfang an auf der Stiegstraße in Brüggen am Niederrhein beheimatet. Moderator Dieter Könnes und Historikerin Dr. Germes-Dohmen erläutern was die historische “Villa Lucia” mit dem Unternehmensgründer Stephan Laumans zu tun hat.
DER TONABBAU
In direkter Nähe zum Produktionsstandort von Laumans wird seit der Gründung in Brüggen am Niederrhein der Rohstoff Ton abgebaut. Moderator Dieter Könnes macht sich vor Ort auf Spurensuche – im wahrsten Sinne. In der Tongrube gibt Historikerin Dr. Germes-Dohmen Einblicke in die Arbeitswelt rund um die Jahrhundertwende – und erläutert, was den Ton für die Dachziegel so besonders macht.
1896
Im Oktober errichtete Stephan Laumans, im Zuge des Dachziegelbooms, die erste Brachter Dampfdachziegelei auf der Stiegstraße in Bracht. Weitere Firmeninhaber waren seine Brüder Caspar und Jacques.
Die Genehmigung für diese erste Brachter Dampfdachziegelei, die sich Stephan Laumans und Co nannte, wurde am 2. Dezember erteilt. Das Kapital in Höhe von 36.000 Goldmark stellte Vater Quirinus zur Verfügung. Das war der Startschuss als Dachziegel Hersteller und für die Dachziegelindustrie in Bracht.
1898
In diesem Jahr fusionierten die Tegelener, Kaldenkirchener und Brachter Dachziegel-Betriebe der Familie Laumans unter dem Firmennamen „Gebr. Laumans“ zu einer Gesellschaft. Nach dem Tod des Vaters Quirinus (1900), hatte Stephan in Bracht die Geschäftsführung inne und Caspar war in Kaldenkirchen und Tegelen der führende Kopf.
1901
Der fehlenden Anbindung an das Schienennetz begegneten die Brachter Industriellen gemeinsam, indem sie den Bau einer Kleinbahn zum Staatsbahnhof in Kaldenkirchen unterstützten, die 1901 von der Continentalen Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft fertiggestellt wurde. Der Transport des Rohmaterials von den Tongruben im Gemeindewald zur Fabrik erfolgte von nun an durch Schmalspurbahnen.
1903
In Bracht entstanden die ersten Arbeiter-Wohnungen, um dem Werk langfristig Arbeitskräfte zu sichern.
Jacques Laumans, der seit 1893/94 seine eigene Dampfdachziegelfabrik im niederländischen Reuver betrieb, schied in diesem Jahre bei den Gebr. Laumans als stiller Teilhaber aus.
1911
Durch den Bau des ersten Brachter Ringofens, kamen weitere Ziegelmodelle hinzu. Mit 75 Arbeitern produzierte der Betrieb nun jährlich 6 bis 8 Millionen Dachziegel. Ebenfalls in diesem Jahr erfolgte der Anschluss von Bracht/Laumans an das nationale Eisenbahnnetz.
1914
Der Kriegsausbruch stoppte die positive Entwicklung des Unternehmens, so dass zeitweise der Betrieb in Ermangelung von Arbeitskräften und Brennstoff ganz eingestellt werden musste. Nach Kriegsende blieben sowohl Kohle als auch Dachziegel unter Zwangsbewirtschaftung. Trotz der vergleichsweise niedrigen Produktionszahlen war der Geschäftsgang aufgrund des großen Baustoffbedarfes nicht schlecht, vor allem da Gebr. Laumans auch in das Wiederaufbaugebiet nach Nordfrankreich exportierte.
1926
Die Firma A. Baehren im benachbarten Brüggen ging in Konkurs. Das Werk wurde im November von der Firma Gebr. Laumans gekauft und im Januar 1927 wieder in Betrieb genommen. Damit besaß das Familienunternehmen Gebr. Laumans insgesamt vier Dachziegel-Werke in Tegelen, Kaldenkirchen, Bracht und Brüggen.
1927
Das Unternehmen wurde auf beide Familienzweige aufgeteilt. Caspar Laumans, der bisher für Tegelen und Kaldenkirchen zuständig war – übernahm mit seinem Sohn Lambèr das Tegelener Stammwerk und den Kaldenkirchener Betrieb unter dem Namen C. Laumans. Stephan Laumans betrieb das Brachter Werk und die Brüggener Neuerwerbung unter dem bisherigen Namen Gebr. Laumans gemeinsam mit seinen Söhnen Quirin und Lambert weiter.
1928
Die neue Firma Gebr. Laumans beschäftigte in beiden Werken zusammen 95 Arbeiter, wobei im Brüggener Werk nur ein Viertel der Belegschaft arbeitete. In entsprechender Relation wurde in den beiden Werken auch produziert.
1930
Insgesamt fertigte Gebr. Laumans ca. 6 Millionen Dachziegel und erzielte damit einen Umsatz von ca. 500.000 Reichsmark. Ebenfalls in dem Jahr brannten die benachbarten Brachter Tonwerke (früher Tonwerk Ideal) ab. Gebr. Laumans kauften das Grundstück und die Gebäudereste und schlugen den Komplex nach der Sanierung dem Brachter Dachziegel-Werk zu.
1936
Das Brüggener Werk, das 1932/33 stillgelegen hatte, brannte im Dezember weitestgehend ab, konnte aber im März 1937 wieder in Betrieb genommen werden.
1944
Bedingt durch den zweiten Weltkrieg produzierte die Firma bis September 1944 weniger Dachziegel. Im November wurden dann Bracht und Brüggen evakuiert, womit jegliche Produktion unmöglich wurde.
1944 – 1945
Im Kriegswinter 1944/45 wurde die Brachter Fabrik kurz vor einer geplanten Auslagerung von englischen Bombern getroffen. Erst nach Kriegsende konnte im folgenden Herbst die Dachziegelproduktion wieder aufgenommen werden. Nach dem Tod von Stephan Laumans (mitten im Zweiten Weltkrieg) wurde Gebr. Laumans, von den Brüdern Quirin und Lambert, bis Anfang der 1970er Jahre weitergeführt. In den beiden folgenden Jahrzehnten, die vom Wiederaufbau Deutschlands geprägt waren, florierten alle Dachziegelwerke der Region. Auch die Gebr. Laumans profitierten vom Boom der Bauindustrie.
1949
Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges wird die Aufbereitungsanlage in Brüggen errichtet. Das Sumpfhaus entsteht und auch in Brüggen baut man Arbeiterwohnungen.
1951 – 1979
Die Betriebe wurden durch den Bau von Tunnelöfen, Tonaufbereitungsanlagen und Trocknungsanlagen modernisiert. Trotz der zunehmenden Automatisierung beschäftigte Gebr. Laumans in Bracht und Brüggen bis zu 160 Arbeiter.
Bis 1979 betrieben Gebr. Laumans auch in Schwandorf in der Oberpfalz das TZW Ton- und Ziegelwerk, das u.a. Gitterziegel, Hartbrandziegel, Verblender und Drainageröhren fabrizierte.
1969
Als die Hochkonjunktur im Baugewerbe nach 1960 zurückging, nahm das Unternehmen auch Poroton-Hintermauersteine in seine Produktpalette auf.
1970
Aus Gebr. Laumans wurde eine GmbH & Co. KG und kurz darauf trat die nächste Generation in die Firmenleitung ein. Quirins Sohn Stephan (* 1935) wurde geschäftsführender Gesellschafter für das Brachter Werk und Lamberts Sohn Lambert (1941–2013) leitete das Alt-Brüggener Werk.
1972 – 1973
Nach einem Großbrand im Brachter Werk wurde eine vollautomatische Anlage für Porotonsteine und eine neue Anlage für hochwertige Dachziegel erbaut, womit eine erhebliche Produktionssteigerung und eine weitere Verbesserung der Qualität erzielt wurden.
1996
Eine zentrale Tonaufbereitungsanlage in Bracht, eine neue Verpackungsanlage in Brüggen und ein neues Werk für glasierte und engobierte Dachziegel mit neuer Ofentechnik waren die Meilensteine der folgenden Jahre.
Im Herbst blickte das Unternehmen Gebr. Laumans auf eine 100-jährige wechselvolle, aber erfolgreiche Geschichte als Dachziegel Hersteller zurück.
Ein innovatives Zeichen wurde mit dem Solar-Dachziegel gesetzt, der als Träger für Solar-Module diente und so in die Dacheindeckung integriert werden konnte. Der Gesamteindruck des Hauses wurde dadurch nicht beeinträchtigt.
2001
Mit Aufgabe des Geschäftsfeldes Poroton richtet sich das Unternehmen strategisch auf die Kernkompetenz „Dachziegel“ aus.
2003
Gerald Laumans (* 1967), Sohn von Stephan jun., ist nun als vierte Generation der Brachter Dynastie in der Geschäftsführung des Unternehmens tätig.
2004
Die Erweiterung des Gesellschafterkreises um die dänische Piper-Gruppe führt die mittelständische Tradition fort und bietet im europäischen Kontext neue Entwicklungsmöglichkeiten für Gebr. Laumans.
Der 1996 eingeführte Solar-Dachziegel konnte sich am Markt nicht durchsetzen. Die Produktion wurde in 2004 eingestellt.
2008
Nach der Explosion eines Ofens wurden im Werk Alt-Brüggen keine weiteren Dachziegel mehr produziert.
2011
100 Jahre Laumans in Berlin. Der Familienbetrieb hatte bis dahin die Dachziegel für die S-Bahnhöfe Witzleben, Schöneberg, Schmargendorf und die Hackeschen Höfe nach historischem Muster geliefert.
2014
Mit neuen und vielen überarbeiteten erstklassigen Dachziegelmodellen und –Farben bleibt die Unternehmung Laumans weiterhin erster Ansprechpartner für hochwertige Dachkeramik. Es wurde ein Jahresumsatz von 12,5 Millionen Euro erzielt.
2016
Das Unternehmen relauncht seinen werblichen Aufritt und positioniert sich noch deutlicher als bisher, als der Premium-Anbieter für hochwertige Dachkeramik. Mit Leidenschaft zum Werkstoff Ton, unschlagbarem Dachziegel-Know-how und kompromissloser Kundenorientiertheit.
Der neue Slogan des Unternehmens lautet „Premium Dachziegel seit 1896“ und ist für das hochmotivierte Laumans-Team kein Lippenbekenntnis, sondern gelebter Alltag.
2018
Im März wurde das Werk Alt-Brüggen, welches nach einer Explosion im Jahr 2008 keine Dachziegel mehr produzierte, samt Kamin und der Ortsbild prägenden Tontransport-Brücke abgebrochen. Dort wird nun ein Wohngebiet entstehen. Das Unternehmen beschäftigt am alten Traditionsstandort, Bracht-Stiegstraße, 85 Mitarbeiter und produziert jährlich etwa 11 Millionen Dachziegel (Marktanteil in Deutschland 3%) bei einem Jahresumsatz von 12,5 Millionen € (2014).
Gerald Laumans und Thomas Piper teilen sich weiterhin die Geschäftsführung und bauen Laumans Premium Dachziegel mit verstärkten Marktauftritten in Polen, Frankreich, den Niederlanden und Skandinavien zu einem Unternehmen von europäischer Bedeutung aus.
2021
Mit Stolz und Demut blicken wir zurück auf eine 125 jährige erfolgreiche Firmengeschichte. Seit der Gründung 1896 hat sich das bis heute in vierter Generation geführte Familien-Unternehmen beständig weiterentwickelt. Der europäische Markt wurde erweitert, die Beratungskompetenz sukzessiv ausgebaut, die Dachziegelprodukte erstklassig, immer technisch auf dem neusten Stand. So wurde im Jubiläumsjahr die Linie „GREENER“ auf den Markt gebracht. GREENER ist unsere Linie nachhaltiger Produkte mit 60% reduziertem CO2 Gehalt, die ausschließlich mit grünem Strom und Biogas hergestellt werden.
Am Traditionsstandort Brüggen beschäftigen wir im Jahr 2021 85 Mitarbeiter unter der Leitung von Gerald Laumans und Thomas Piper. Der Jahresumsatz liegt bei 12,5 Millionen (2014).
Als Dank an Mitarbeiter, Partner, Handel und Handwerk wurde das Jubiläum mit einem Festakt und vielen Aktionen begangen.